Pressemitteilungen – noch zeitgemäß?
Ein klassisches Mittel, um Neuigkeiten an die Medien zu bringen: Die Pressemitteilung. Im Zeitalter der unbegrenzten, digitalen Möglichkeiten kein großer Aufwand. Das spiegelt sich aber auch im Ergebnis wider: Der gewünschte Effekt bleibt nämlich oft aus. Schuld ist die Informationsflut, denn Journalisten bekommen je nach Mediengröße täglich hunderte Mails. Selbst wenn sie den ganzen Tag nur E-Mails lesen würden, wäre die Zeit knapp. Und wer möchte so viele Nachrichten am Tag nach relevanten Themen scannen? Zumal sich das „Gießkannenprinzip“ ja längst als unwirksam erwiesen hat. Die klassische Pressemitteilung enthält meistens so spezielle Informationen, dass sie überhaupt nur für einzelne (Fach-)Redakteure eine echte „Story“ beinhaltet.
Alternative: Persönlicher Dialog
Weitaus effektiver gestaltet sich die persönliche Ansprache einzelner Redakteure. Man recherchiert – und im Idealfall kennt man ihn schon – den richtigen Ansprechpartner für das jeweilige Thema und findet heraus, was ihn wirklich interessiert. Gespräche am Telefon schaffen mehr Sympathie als ein breitgestreutes Mailing, da die Info knapp, zielgerichtet und situationsbezogen vermittelt werden kann. Die Zeit, die man in eine einzelne Veröffentlichung investiert, ist natürlich mit einem persönlichen Gespräch höher. Dafür besteht eine viel größere Chance, dass der Redakteur über die Neuigkeit berichtet. Eine branchenspezialisierte Agentur hat hier viele Vorteile, denn oft baut sich über Jahre ein enges Verhältnis zwischen Journalist und PR-Berater auf.
Der Verzicht auf breit gestreute Pressemitteilungen beinhaltet die Chance, sich stärker auf den Benefit, den echten Newswert der Info zu konzentrieren. So kann man den Redakteur mit maßgeschneiderten Infos passgenau beliefern, unter Umständen sogar exklusiv. Das nutzt dem Unternehmen und dem Medium gleichermaßen. 😉
(Autorin: Mareike Lehmann)